1990 – 1994

Im März 1990 ging für die Ortsgruppe Oberkochen eine Ära zu Ende: Der schwer erkrankte Karl Schurr stellte nach zwanzigjähriger Amtszeit als Vertrauensmann sein Amt zur Verfügung, nachdem seine Aufgaben bereits seit einiger Zeit vom zweiten Vertrauensmann, Hugo Neuhäuser, wahrgenommen worden waren.

Zum neuen Vertrauensmann wurde am 16. März Thomas Hinderberger gewählt; Karl Schurr wurde zugleich in das Amt des Ehrenvertrauensmannes berufen. Welche Bedeutung das Wirken Karl Schurrs – »eine außergewöhnliche Persönlichkeit« (Bürgermeister Harald Gentsch) – nicht nur für den Albverein, sondern auch für Stadt und Kreis hatte, brachte Landrat Dr. Diethelm Winter anläßlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Schurr (19.12.1989) durch den Hinweis auf dessen Engagement für Heimat- und Geschichtsbewußtsein, für Umweltschutz und Naturverständnis zum Ausdruck. »Karl Schurr trat unermüdlich auch schon zu einer Zeit für den Schutz der Umwelt ein, als das Wort Umweltschutz für viele noch ein Fremdwort war.« Prof. Schönnamsgruber, der als Präsident des Schwäbischen Albvereins dem Laureaten bei seinem Ausscheiden aus dem Amt die höchste Auszeichnung des Hauptvereins, die goldene Ehrennadel verlieh, resümierte: »Der Albverein hat Ihnen viel, sehr viel zu verdanken.«

Am 29.5.90 starb Karl Schurr. Ihm zu Ehren erhielt anläßlich seines 1. Todestages eine in der Nähe des Volkmarsbergturmes stehende Buche den Namen »Schurrbuche«.

Ein großes Ereignis war die Sternwanderung auf den Volkmarsberg am Himmelfahrtstag des Jahres 1990 anläßlich des 60. Jahrestages der Errichtung des Volkmarsbergturmes. Mehr als 3000 Älbler und Wanderer trafen an diesem Tag auf dem Volkmarsberg zusammen. Der Vorsitzende des Albvereins, Prof. Schönnamsgruber, ehrte Werner Riedel zu diesem Anlaß mit dem Ehrenschild und Barbara Schurr, Hildegard Grünler und Elsbeth Grohl mit der silbernen Ehrennadel des Albvereins. In seiner Grußansprache am »Treffpunkt der großen Albvereinsfamilie« dankte Schönnamsgruber dem Ortsverein für die gelungene Ausrichtung der Sternwanderung, aber auch für den Einsatz für die Pflege der Wacholderheide, mit dem er sich große Verdienste erworben habe.

Das Jahr 1993 sah eine weitere Veränderung in der Vereinsführung. Während der Vertrauensmann Thomas Hinderberger und sein Stellvertreter Hugo Neuhäuser und Melchior Veile in ihren Ämtern ebenso bestätigt wurden wie Rechner Werner Riedel, verabschiedete sich Bruno Erben nach 23 Jahren als Schriftführer von seinem Amt; sein Nachfolger wurde Oberforstrat Johann Reck, mit dessen Amtsantritt wieder an die traditionsreiche enge Verbindung zwischen Forstamt und Albverein angeknüpft werden konnte. Auch bei den Fachwarten gab es einen Wechsel. Peter Aldinger, der sein Amt als Fachwart für den Naturschutz 12 Jahre lang innegehabt hatte, wurde von Reinhold Vogel abgelöst.

Ein Höhepunkt im Vereinsleben des Jahres 1993 war das Jubiläum der Wandergruppe der Älteren. Im Beisein etlicher Gründungsmitglieder wurde das 20 jährige Bestehen dieser Gemeinschaft in der Volkmarsberghütte besinnlich gefeiert.